Impfstoffe

Impfungen sind die wirksamste Möglichkeit, um Infektionskrankheiten vorzubeugen - und unter Umständen sogar Krankheitserreger vollständig auszurotten, wie das bei den Pockenviren bereits gelungen ist. Unabhängig von diesen eindrucksvollen Erfolgen ist es nach wie vor unklar, weshalb manche Impfungen in einigen Bevölkerungsgruppen erfolglos sind und weshalb es im Fall zahlreicher Krankheitserreger nicht gelingt, nachhaltig wirksame Impfstoffe zu entwickeln. Trotz der Entwicklung neuer antiviraler Wirkstoffe, ist eine wirksame Eindämmung von Krankheitserregern auf Bevölkerungsebene nur über Impfungen möglich. Auch multiresistente Bakterien sind letztlich noch durch das Immunsystem angreifbar. Deshalb ist auch hier - ergänzend zu neuen Antibiotika - die Entwicklung innovativer Impfstoffe der vielversprechendste und nachhaltigste Ansatz.

Hepatitis B Virus Impfstudie

Die gegen das Hepatitis B Virus eingesetzten Impfstoffe haben sich als besonders gut verträglich und wirksam erwiesen. Insgesamt sind weltweit mehr als 100 Millionen Impfdosen verabreicht worden. Dabei hat sich herausgestellt, dass ungefähr 5-10 % der Geimpften keine schützenden Antikörperantworten entwickeln. Wir untersuchen die molekularen Grundlagen dieses Phänomens.

Wirksamkeit von Influenza-Impfstoffen

Nach wie vor verlaufen jährlich Tausende Influenzavirusinfektionen bei älteren Menschen lebensbedrohlich. Deshalb ist besonders die Influenza-Impfung für ältere Menschen empfohlen – die Wirksamkeit dieser Impfung lässt jedoch mit zunehmendem Alter nach. Wir analysieren gezielt die Immunantwort auf die Grippeimpfung bei älteren Menschen und damit Mechanismen des Impfschutzes in dieser besonders gefährdeten Altersgruppe.

Hepatitis C Virus Impfstoff

Zwar stehen inzwischen wirksame Medikamente gegen Hepatitis C Virus (HCV) Infektionen zur Verfügung – Neu- und Reinfektionen lassen sich durch den Einsatz  der neuen Kombinationswirkstoffe jedoch nicht verhindern.  Ein Impfstoff könnte vor einer Ansteckung mit HCV schützen –  die Entwicklung befindet sich aber noch in den Kinderschuhen und Einzelheiten über die Immunreaktion, welche vor HCV schützt, sind noch unklar. Deswegen untersuchen wir die Eigenschaften einer vor HCV-Infektion schützenden Immunantwort. Langfristig wollen wir diese Information für die Entwicklung eines HCV Impfstoffs nutzen.

Shiga-Toxin Notfallserum

Bei dem EHEC-Ausbruch in Norddeutschland im Jahr 2011 sind 855 Menschen an dem hämolytisch-urämischen Syndrom (HUS) erkrankt, von denen 53 Menschen gestorben sind. Bis heute gibt es keine ursächliche Behandlung dieser schweren Infektion. Zusammen mit argentinischen Partnern entwickeln wir ein Heilserum, das das bakterielle Shiga-Toxin neutralisiert. Das Ziel dieser Arbeiten besteht darin, im Fall eines weiteren Ausbruchs Heilserum zur Verfügung zu haben.