Arbeitsgruppe Experimentelle Infektionsforschung

Arbeitsgruppe Experimentelle Infektionsforschung

Unserer Arbeitsgruppe untersucht (i) chronische Infektionen mit Herpesviren, (ii) infektionsassoziierte Gewebeentzündungen und (iii) befasst sich mit der Entwicklung innovativer Therapien. Die Durchführung dieser Projekte findet in enger Zusammenarbeit mit Medizinern der MHH statt. 

Zytomegalieviren (CMV) haben sich über Millionen von Jahren zusammen mit ihren Wirtsorganismen entwickelt. Aus diesem Grund existieren CMV Spezies, die spezifisch für ihren Wirt sind (z.B. murines CMV, humanes CMV) und deshalb bestimmten Abwehrstrategien entgehen können. Daraus resultiert, dass CMV nach Infektion seines Wirtes nicht vollständig eliminiert wird, sondern in eine persistente Form der Infektion übergeht. Wir analysieren, wie die frühe Immunantwort des Wirtes durch eine CMV Infektion ausgelöst wird und wie verschiedene Mustererkennungsplattformen durch die Erkennung von Viren spezifische Immunantworten auslösen.

Dies wird auf der einen Seite durch die Analyse von Mäusen, die defizient für eine oder mehrere dieser Plattformen sind, adressiert. Auf der anderen Seite werden primäre humane myeloide Zelltypen, von denen in der Zellkutur immer nur ein gewisser Prozentsatz von HCMV infiziert wird, mit innovativen Technologien untersucht. Darüber hinaus wollen wir die pro- und antiviralen Funktionen von Typ I Interferonen (IFN-I) besser verstehen und herausfinden, weshalb in einer ansonsten homogenen Zellpopulation nur vereinzelte Zellen infiziert sind und IFN-I produzieren.

Im Bereich der infektionsassoziierten Gewebeentzündungen wollen wir lokale immunologische Prozesse besser verstehen, da diese in unterschiedlichen Organen stark variieren können. Im Besonderen interessieren uns Immunantworten, die während einer akuten viralen Hepatitis oder einer Enzephalitis durch gewebeständige myeloide Zellen und infiltrierende Leukozyten hervorgerufen werden. Um solche Fragen angehen zu können, verwenden wir innovative Mausmodelle, in denen z.B. Mikroglia im Gehirn, aber keine peripheren myeloiden Zellen, durch einen Fluoreszenzmarker sichtbar werden.

Neu gewonnene Erkenntnisse aus diesen Projekten werden zur Entwicklung innovativer Therapien genutzt. Momentan testen wir ein neues System, welches Wirkstoffe mit Hilfe von Glycan-markierten Liposomen (TargoSpheres®) gerichtet in spezifische Zielzellen transportiert. Des weiteren soll der Mechanimus geklärt werden, der für das sporadisch auftretende Impfversagen nach HBV-Impfung verantwortlich ist.