VolkswagenStiftung fördert Erforschung von antiviralen Wirkstoffen

Team um TWINCORE-Virologen Pietschmann erhält rund 700.000 Euro für RSV-Projekt

© Fotostudio Pietschmann

Im Kampf gegen Infektionskrankheiten sind neue Ansätze und neue Substanzen nötig. Dies hat nicht zuletzt die Coronaviruspandemie gezeigt. Als Reaktion auf das Auftreten von SARS-CoV-2 hat die VolkswagenStiftung bereits 2020 die Förderinitiative „Innovative Ansätze in der antiviralen Wirkstoffentwicklung“ gestartet. Kürzlich hat die Stiftung zehn weitere Projekte bekannt gegeben, die mit insgesamt 6,6 Millionen Euro finanziert werden. 


Eines davon wird von Prof. Thomas Pietschmann, dem Direktor des Instituts für Experimentelle Virologie am TWINCORE und Professor für Experimentelle Virologie an der Medizinischen Hochschule Hannover, koordiniert. Gemeinsam mit Prof. Anna K. H. Hirsch (Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland), Prof. Gesine Hansen (Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie) sowie Prof. Thomas Krey (Universität zu Lübeck, Institut für Biochemie) wird er in den kommenden 15 Monaten neue Hemmstoffe gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) optimieren. Das Team erhält insgesamt etwa 700.000 Euro für das Projekt mit dem Namen OPTIS (Optimization of novel Respiratory Syncytial Virus-inhibitors by multi-parametric profiling)


RSV verursacht vor allem bei Kleinkindern schwere Infektionen der Atemwege und ist die häufigste Ursache für Krankenhausaufenthalte in den ersten zwei Lebensjahren. Eine wirksame antivirale Therapie existiert bislang nicht. In eigenen Vorarbeiten hat das Forscherteam bereits einige vielversprechende Kandidaten für antivirale Wirkstoffe identifiziert. Gemeinsam mit der Firma ENYO sollen diese und weitere Verbindungen, die ENYO entdeckt hat, nun strukturell und chemisch optimiert werden, auch um die Bildung von Resistenzen im Falle von Virusmutationen zu erschweren. Solche Industriekooperationen sind ein fester Bestandteil der Förderinitiative, da auf diese Weise die praktische Machbarkeit von Anfang an stärker im Fokus steht als bei reinen Grundlagenprojekten.


Weitere Informationen über die Förderinitiative und das Projekt finden Sie auf der Webseite der VolkswagenStiftung.