Promotionspreis der MHH für Anggakusuma

Anggakusuma, Wissenschaftler am Institut für Experimentelle Virologie, erhielt für seine Forschung über das Hepatitis C-Virus am 8. Mai 2015 den durch die Gesellschaft der Freunde der MHH e.V. gestifteten Promotionspreis der Medizinischen Hochschule Hannover.

Weltweit sind etwa 160 Millionen Menschen mit dem Hepatitis C-Virus (HCV) infiziert und tragen ein erhöhtes Risiko für schwere Lebererkrankungen. Das Virus ist sehr flexibel und weicht dem Immunsystem geschickt aus. Der Naturwissenschaftler Anggakusuma untersuchte in seiner Doktorarbeit  gleich mehrere Wege, auf denen sich die Ausbreitung der Viren in der Leber möglicherweise bremsen lassen: Er erforschte einerseits den Einfluss menschlicher Zell-Faktoren auf die Freisetzung der Virennachkommen in Mäuseleberzellen. Andererseits charakterisierte Anggakusuma antivirale Mechanismen, die die Vervielfältigung von HCV in menschlichen Leberzellen kontrollieren. Er konnte mit seiner Forschung einen neuen Mechanismus enthüllen, der das Potenzial hat, den Grundstock für einen neuen Therapieansatz zu bilden. Ein weiterer neuer Therapieansatz basiert auf einem traditionellen Heilmittel aus seiner Heimat Indonesien.  "In meiner Heimat essen die Menschen Gelbwurzel, wenn sie Leberbeschwerden haben", erzählt der Wissenschaftler. "Das hat mich dazu angeregt, nach der Wirkung des Curcumin auf ein leberspezifisches Virus zu schauen."  Das Ergebnis: Der gelbe Farbstoff – der Curry und Co. seine leuchtend gelbe Farbe verleiht – hindert HC-Viren daran, in Leberzellen einzudringen. Ein kostengünstiges Therapeutikum, das HCV zwar nicht heilen, aber zumindest eindämmen kann.

 

BU: Preisträger Anggakusuma

 

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Prof. Dr. Thomas Pietschmann, thomas.pietschmann(at)twincore.de
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Anggakusuma, angga.kusuma(at)twincore.de
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