Arbeitsgruppe Biomarker für Infektionskrankheiten
Die Arbeitsgruppe „Biomarker für Infektionserkrankungen“ arbeitet an der Identifizierung von präziseren diagnostischen und prognostischen Wirts-Biomarkern sowohl für Infektionserkrankungen als auch für die Verbesserung der Impfantwort. Die klinischen Ziele dieser Gruppe sind die Optimierung und Auswahl der effektivsten, individualisierten Behandlung frühestmöglich nach Erkrankung, um dadurch die Verwendung von Antibiotika zu rationalisieren (Verbesserung des verantwortungsvollen Umgangs mit Antiinfektiva, antiinfective stewardship) und die Behandlungserfolge zu erhöhen.
Zusätzlich arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Identifizierung von Personen und individuellen Risikofaktoren für die verringerte oder nicht vorhandene Immunreaktion auf Impfungen. Diese Risikopatientinnen und -patienten könnten von veränderten Impfstrategien profitieren, wie z.B. höhere Impfdosis, häufigere Impfungen, Zusatz von Adjuvanzien oder neusten Impfstoffen (next-generation vaccines).
Besondere Schwerpunkte der Gruppe sind, die Mission des CIIM zu unterstützen und die Kooperationen mit Klinikerinnen und Klinikern der MHH und der Core Facility und der Biobank des CRC zu stärken. Durch diese enge Zusammenarbeit erhalten wir Zugang zu biologischen Proben von Kranken (z.B. periphere Blutzellen, Plasma oder Hirnwasser) und zu passenden Kontrollproben von Gesunden sowie Erkrankten mit ähnlichen Symptomen, aber anderer Krankheitsursache. Der Ansatz zur Entdeckung von neuen Biomarkern basiert hauptsächlich dem Einsatz von „Hypothese-freien“ Screeningmethoden von Bioproben von Patienten, insbesondere mittels Massenspektrometrie und RNA-Sequenzierung.. Die vielversprechendsten Biomarker werden außerdem in experimentellen Ansätzen auf ihre Rolle in der Krankheitsentstehung hin untersucht, da sie oder die entsprechenden Stoffwechselwege unter Umständen –zusätzlich zu den Krankheitserregern- Ziele für adjuvante Therapien darstellen. Moleküle, die bei den Patienten in geringeren Mengen vorkommen, könnten unter Umständen selbst therapeutisch eingesetzt werden (siehe Projekt Influenza-Impfung).